Die Waldhöhle

Jen und ich waren mal wieder unterwegs und auf der Suche nach spannenden Felsen, versteckten Höhlen und abgelegenen Stollen. Unsere Wanderung sollte im Ith stattfinden. Der wunderschöne Höhenzug westlich von Alfeld beeindruckt mit vielen tollen Wanderwegem, heimlichen Pfaden und herrlicher Natur. Und natürlich auch der ein oder anderen Felsspalte. Und so entdeckten wir etwas abseits gelegen die Waldhöhle.

Wanderung auf dem Ith Kammweg.

Nachdem wir eine steile Klippe hinuntergestiegen waren, kamen wir an einem moosbewachsenen Plateau heraus und machten eine kleine Pause. Der kleine unscheinbare Höhleneingang der Waldhöhle verbarg sich zwischen den steilen Felsklippen. Ein dunkles Loch führte von hier aus in den Berg hinein. Im Schein unserer Taschenlampen konnten wir die ersten Meter einsehen und die Höhle sah auf den ersten Blick schon sehr vielversprechend aus. Wir freuten uns über die bevorstehende Befahrung und bereiteten unsere Ausrüstung vor. Jetzt ging es los...

Jen auf dem Weg zur Waldhöhle.

Kurz hinter dem Eingang der Höhle befand sich ein etwas größerer Raum, den wir als Lager unserer Sachen und Ausrüstung nutzten. Von hier aus führten zwei, drei engere Gänge tiefer in den Berg hinein. Wir folgten dem offensichtlich längsten Gang, kletterten über große Blöcke und krabbelten unter schrägen Felsen hindurch. Neben vielen Mücken, waren auch wieder unsere altbekannten Freunde, die Höhlenspinnen, am Start und die ein oder andere Zimteule (ein kleiner Falter, welcher sehr häufig in Höhlen und Spalten anzutreffen ist). Nach kurzer Krabbelstrecke kamen wir dann an die erste Engstelle. Der Gang machte hier eine leichte Biegung und führte leicht schräg und tiefer in den Berg hinein. Nachdem wir uns beide durch diese enge Passage gequetscht hatten, befanden wir uns in einem etwas weiteren und höheren Raum bzw. einer breiteren Spalte. Schöne Versinterungen an der Decke und den Wänden glitzerten im Schein unserer Lampen. Von dieser großen Spalte führte ein weiterer, möglicher Schluf tiefer in die Höhle hinein. Die kleineren und engeren Schlufe waren ganz offensichtlich zu eng für uns und wir setzten unsere Befahrung fort.

In der Waldhöhle im Ith.

Über einen kleinen und rutschigen Hang kletterten wir auf die nächste Ebene und fanden nach ein paar Metern die nächste Engstelle. Dahinter konnte man einen neuen Raum mit einem großen Tropfstein in der Mitte erkennen und natürlich musszen wir probieren, diesen ebenfalls zu erreichen. Mit etwas geschlufe und gequetsche gelangten wir schließlich in die größere Kammmer und bestaunten den wunderschönen großen Stein in der Mitte. Die Höhle schien hier zu Ende zu sein und es führte kein weiterer Gang oder Schluf von hier aus tiefer in den Berg hinein.

Nach kurzer Pause machten wir uns dann auf den Rückweg und waren nach rund 15min wieder in der Nähe des Höhleneingangs angekommen. Zwar war die Höhle nicht besonders groß gewesen, doch hatte sie schon ihren Charme. Die engen Schlufe, die zahlreichen Versinterungen und unterschiedlichen Abschnitte sorgten für Abwechslung.

Nachdem wir die Waldhöhle verlassen hatten, stand noch eine kleine spaßige Aktion auf dem Plan. Das Kriechen durch das "Mauseloch", eine sehr enge und für Erwachsene schon fordernde Passage, in der Nähe einer weiteren Höhle. Jen probierte es als erstes und kurz darauff war sie bereits ohne Probleme durch die Engstelle und in die Höhle gekrochen. Nachdem auch ich das "Mauseloch" bezwungen hatte, krabbelten wir tiefer in den Berg hinein, um durch den Hauptgang wieder hinaus zu gelangen.

Zufrieden und mit vielen tollen Eindrücken im Kopf begaben wir uns auf den Rückweg durch den Wald und entlang der schönen Felsklippen. Es sollte wohl nicht das letzte mal gewesen sein - die Waldhöhle und auch die anderen spannenden Löcher im Fels warteten auf unseren nächsten Besuch.